Gespräche rundum den Schwimmteich – [5] Natur-Erlebnisse am Ufer und im Wasserbecken
K. Stähli (K): «Wie entwickelt sich die Natur am Teich seit dem Neubau?»
M. Imesch (I): «Zum einen kommen Tiere vorbei. Bienen und Hummeln setzen sich zum Trinken ans Wasser. Es ist toll, es zieht die Tiere an. Sie nähern sich nicht nur wegen den Pflanzen, sondern auch wegen dem Wasser. Man merkt, dass Wasser lebensnotwendig ist. Es ist sehr schön, dies mit zu verfolgen. Ich glaube man kann meine Begeisterung nachempfinden. (…) Schau mal hier, eine Libelle.»
K: «Ja, da sieht man einige Libellen.»
I: «Die Aare ist nicht weit weg von hier. Die Libellenlarven sind nach dem Bau ganz rasch beim Teich gewesen. Ich nehme an, sie sind teils auch mit den Wasserpflanzen hinzugekommen. Manchmal gelangen Sie ins Haus und dann fange ich sie mit einem Tuch auf. Einmal war eine riesige Libelle im Wohnzimmer. Ich bin kurz auf dem Sofa eingeschlafen. dann erwachte ich direkt vor einer Libelle. Sie schwirrte oberhalb vor meinem Kopf herum. Da bemerkte ich sofort, dass sie wieder hinaus möchte. Ich habe Sie auf einem Kärtchen nach draussen transportiert.
Und auch sonst kann man Tiere beobachten. Vielleicht kommt dann jetzt bald einmal der Igel. Wo Wasser ist, da kommen eben auch Tiere. Wenn die Vögel baden ist das so schön, ein riesiges Käferfest. Die Raben kommen regelmässig jeden Tag ihr Bad nehmen. Und die Amseln gehen dort an den Rand, sie gehen nie auf diese Seite. Raben kommen vorbei, und eine Bachstelze, es kommen die Spatzen und die Meisen, das ist echt eine Freude.
Die Amseln‹vergizzeln› fast. Sie haben so Freude. Zwischendurch sehe ich, wie die Enten über den Teich fliegen. Und dann hoffe einfach sie landen nicht weil das dürfen sie eigentlich nicht. Einerseits können sie Entenflöhe mitbringen und andererseits tauchen sie ab und reissen die Pflanzen aus. Sie dürfen wirklich nie kommen und Fische schon gar nicht. Aber ein Frosch fehlt mir noch, der kommt vielleicht auch schon bald.
Meine Tochter (…) hat Freude an dieser hohen Wiese. Ich habe ihr neulich gesagt:‹Jetzt kannst du dann schauen, es wird dann nochmal ganz anders sein, wenn die Wiese in voller Blüte ist.›»
K: «Und was ist für Sie der Unterschied beim Baden im Vergleich zu einem Schwimmbad mit Chlor?»
I: «Es ist viel schöner als in einem Schwimmbad, welches so steril ist. Was toll ist, wenn man nach dem Baden hinauskommt und die Haut so ganz fein ist. Es ist anders, als wenn du dich duschst. Wir haben hier in der Region sehr kalkhaltiges Wasser. Wenn ich in den Teich hineingehe, ist es eben anders auf der Haut.
Und wenn du im Teich schwimmst, siehst du alles nochmal anders. Das fasziniert mich. Heute Morgen habe ich diese neuen gelben Knospen entdeckt. Und dann Schwimmst du und bist auf der gleichen Höhe wie Wasserpflanzen, das ist doch witzig!
Es ist anders als wenn du diese Entstehung des Teiches nicht mitbekommst. Du siehst diese Tiere und sagst dir vielleicht: ‹Oje da gehe ich jetzt sicher nicht hinein›. Für uns ist es das Gegenteil, du hast eben Freude weil du merkst: Wow, dieser Teich funktioniert. Das ist die Natur und das gehört wie dazu. Das freut, das ist doch einfach toll wenn du das miterleben kannst.»
K: «Wie nutzen die Kinder den Schwimmteich, zum Schwimmen, zum Tauchen, Spielen und Planschen?»
I:«Die Kinder machen dann x-mal den‹Köpfler› und schwimmen ein bisschen herum. Meine Tochter hat sogar das Crawlen gelernt im Schwimmteich. Manchmal gehen Sie auch am Mittag kurz eine Schwimmrunde machen. Das ist einfach Lebensqualität. Ich bin so froh, haben wir das gemacht. Alle sind hell begeistert und die Katzen kommen auch zum Trinken an den Teich.
Es ist ein anderes Lebensgefühl. Wir sind jetzt sehr viel mehr im Garten. Für uns hat die Grünfläche extrem dazu gewonnen, das ist irrsinnig. Wir entdecken jetzt das Schöne an der Natur durch diesen Teich muss ich sagen, es gibt jetzt wie einen anderen Zugang. Die Kinder wachsen jetzt mit diesem Garten auf und haben einen direkten Bezug zu all dem im und um den Teich herum.
Wenn ich am Morgen Pilates- Übungen mache, kommt unsere Katze ‹Moustache› auch an den Rand und schaut ins Wasser hinein. Gestern habe ich beobachtet wie er die Molche anschaut. Dann zuckt er so mit der Schnauze. Aber ich meine eine Katze hasst ja an sich Wasser und das ist zum guten Glück Schutz für die Molche.»
K: «Was würden sie denn gerne noch Beobachten am Teich, was würde sie besonders überraschen?»
I: «Es gibt momentan noch keinen Frosch. Ich hoffe auf einen Frosch. Es würde mich freuen, wenn einer vorbei käme. Da drüben beim Feld gibt es ein Biotop und dann hörst du ab und zu Frösche. Dann hoffe ich, dass sie ein bisschen näher an unseren Teich kommen. On verra…»
Ein paar Monate später sendet Frau Imesch ein Bild eines soeben angekommenen Frosches zu :).
