Was ist ein Naturgarten

Menschenräume mit und für die Umwelt

Schonende Bauelemente | Natürliche Dynamik der Materialien | Nachhaltigkeit

Ein Naturgarten, auch naturnaher Garten, ist eine durch Menschen bewusst nachhaltig gestaltete und konstruierte Freiraumfläche. Diese setzt sich in erster Linie zusammen aus Bau-Elementen wie Trockenmauern, Holzkonstruktionen, Naturteichen (auch Schwimmteichen, Naturpools oder Biopools), mäandernden Bachläufen und Wasserspielen, Kiesflächen oder Natursteinbelägen. Auf der gesamten Fläche sind Bepflanzungszonen angelegt, die sich an Bauelemente ein- und anfügen. So entstehen auf privaten oder öffentlichen Grünraum-Flächen beispielsweise (Nutz-)Gärten, Parks, Spielräume, Verkehrsbegrünungs-Inseln, Firmen- und Institutionsareale zur Erholung und zur Nutzung für Bewohner und Besucher. Eine vom Menschen gemachte und erbaute Umwelt fördert dadurch gleichzeitig die Entfaltung ganzheitlicher Natur- und Ökosysteme, schafft und erhaltet dadurch neue Lebensräume.

Widerspiegelung der lokalen Naturgegebenheiten

Einheimische Pflanzen und Tiere | Naturnahe Pflege | Geschlossene Kreisläufe

Bepflanzungszonen beinhalten einheimische Gefässpflanzen und Moose (im weiteren auch Pilze). Der Boden und die Begrünung werden zwar regelmässig fachgerecht durch Gärtner oder Gartenbesitzer gepflegt und gefördert, jedoch nur gemäss der aktuellen Betriebsmittelliste des Fibl gedüngt oder behandelt. Standorteinheimische Wildpflanzen und Saatgut finden nach Angaben und Richtlinien von FloraHelveticaInfoflora und ProSpecieRara einen spezifischen Platz im Gartenraum. (Mehr dazu lesen Sie in der Rubrik Bepflanzung.) So bilden in einem Naturgarten Wildstauden, Wildkräuter, Gehölze, Farne und beispielsweise Mykorrhiza-Pilze im Bodenuntergrund ganzheitliche Lebensgemeinschaften, welche sich in mehrere kleinere und grössere lokale, natürliche Ökosysteme einfügen. Mikroorganismen und Tieren wird dadurch Lebensraum und Unterschlupf gewährt. Wobei sich hier auch die Nahrungskette vom Produzenten (der Pflanze) über die Konsumenten (v. a. Tiere und der Mensch) bis hin zu den Destruenten (v. a. Pilzen und Bakterien) innerhalb des Gartens schliessen kann. Es werden dafür bewusst Flächen angelegt, Kompost- Ast- oder Herbstlaubhaufen gebildet, vereinzeltes Totholz (wie bspw. ein Baumstrunk) belassen, um mineralische und organische Kreisläufe zu fördern.

Ganzheitliche Landschaftsbilder

Kultur und Tradition | Umweltfreundliche Bauweise | Grüne Energie

Damit zeigt sich ein naturnah gestalteter und gepflegter Garten in der Dynamik der natürlichen Kreisläufe und bindet das ursprüngliche Landschaftsbild vor Ort ein. Aktive Auseinandersetzung und schlussendlich lebendige Wechselwirkungen mit regionalen Lebensräumen finden statt.  Im Zuge der Vernetzung und Vergrösserung naturnaher Grünflächen inner-und ausserhalb des Siedlungsgebiets leistet die Naturgartenfläche somit einen kleinen Beitrag zum Ganzen. In Siedlungsräumen und Landwirtschaftszonen wird die lokale, kantonale Kultur und Tradition wenn immer möglich in die Gartengestaltung und -Nutzung miteinbezogen. Materialien und Formen im Garten beziehen sich auf die Kulturformen des jeweiligen Ortbildes oder auf historische Gartenanlagen. Auch moderne, innovativere Umsetzungen nehmen somit immer Bezug auf die lokalen Gegebenheiten.

Die Materialwahl und der Bauablauf richten sich nach dem Umweltschutz und werden möglichst regional abgehandelt. Umweltfreundlichkeit wird im realistischen Rahmen bautechnisch berücksichtigt. Nicht zuletzt wird im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energieformen die innovative und nachhaltige Gewinnung und Nutzung von Energie gefördert. Sowohl im Bauprozess wie auch in der Materialwahl wird umweltschonend und energieeffizient gehandelt und ausgewählt. Versiegelte Oberflächen werden möglichst gering gehalten. Beispielsweise wird die Versickerung von Regenwasser im Boden optimiert, die Sammlung und Wiederverwertung von Regenwasser im Garten funktional umgesetzt, Dächer und teilweise Fassaden begrünt oder Solarstrom gefördert und eingesetzt.

Salamander Naturgarten ist zertifiziert durch Bioterra, die führende Organisation für den Bio- und Naturgarten in der Schweiz. Genauere Informationen  zur Zertifizierung als Naturgartenbetrieb entnehmen Sie den Grundsätzen und Richtlinien von Bioterra.