«Darum ist jeder Schwimmteich-Garten natürlich individuell…»

I Fotografie: Benedikt Dittli I Entwurfzeichnung: Anja Gut I

Gespräche rundum den Schwimmteich – Idee und Entstehung [1]

Er ist ein Original der lebendigen Wasseroasen im bernischen Aussenbezirk. Dieser neue Schwimmteich in einem familiären Quartier hat zurzeit einen türkis-blauen Schimmer. Wenn man die Gelegenheit bekommt hier hinzureisen und die Badeteich-Besitzerinnen kennen zu lernen, ist man schon irgendwie auf etwas Einzigartiges gefasst. Aber nicht unbedingt auf eine dermassen wunderschöne, liebevoll und stilvoll gepflegte Grün-Wasser-Insel. Und auch nicht auf eine Eigentümerin, welche mit so viel Begeisterung, Engagement und Herzblut von der Entstehungsgeschichte und ihrem lebhaften Bezug zu diesem Schwimmteich berichtet.

Umso mehr ist man dabei ganz Ohr, wenn man sich mit Frau Imesch auf die Gartenterrasse setzt und sie mit viel Elan zu erzählen loslegt.

K. Stähli (S): «Wie kam es zum Vorhaben, den Schwimmteich im Garten zu planen und umzusetzen?»

M. Imesch (I): «(..) Das ganze hat eigentlich angefangen mit der Idee, wo die Kinder gesagt haben: ›Du, wir wollen doch ein Schwimmbad!‹, woraufhin ich erwidert habe: ‹Sicher nicht! Wir wollen nicht ein Schwimmbad, ich will da nicht putzen und machen und tun!›»

Dann, – mein Mann war eigentlich auch eher für ein Schwimmbad –  fand ich, ein Schwimmteich, das wäre es, weil ich liebe Pflanzen und Tiere, und ich habe schon lange einmal mit einem Frosch im Teich schwimmen wollen.

Danach begannen wir einmal mit Recherchieren, was es heisst, einen Schwimmteich zu haben. (…)  Uns wurde das Gartenunternehmen Salamander empfohlen und dann haben wir Michael Gut angerufen. (…) Es ist uns einfach wichtig gewesen, dass wir jemanden haben, der wirklich Erfahrung hat, der wirklich Kenntnisse hat. (…) Wir wollen einen Schwimmteich, da müssen wir einfach jemanden nehmen, der das so als Kern-Geschäft versteht. Darum haben wir die Salamander aus Schönenwerd gewählt. (…)»

S: «Und wie ging es weiter? Wie verliefen die Phasen des Entwurfes?»

I: «Michael Gut ist hierher gekommen einfach mal um zu schauen. Er hat Standortaufnahmen gemacht und hat mit uns geredet. Wir haben dann erzählt, dass wir sehr gerne so einen Schwimmteich hätten und was das für uns eigentlich heisst.

(…) Dann hat er uns einmal eingeladen nach Schönenwerd in die Gärtnerei und dort haben wir ein Brain-Storming gemacht dazu, wie wir uns einen Schwimmteich vorstellen. Aufgrund dieser Liste hat er uns ein Exposé verfasst, auf dem er alles sehr sauber aufgeschrieben und ausgedruckt hat. Dort ist auch ausgekommen, welche Art von Schwimmteich uns gefällt, indem uns Bilder gezeigt wurden.

Also (..) hätten wir gerne noch einen Brunnen, welcher plätschert oder möchten wir einen Frosch darin. Er hat uns auch ein Bild gezeigt von einem Salamander, von einem Fischreiher und mir hat natürlich gerade das Herz höher geschlagen. Ich finde das natürlich toll und für mich und für meinen Mann war es ganz klar, ja wir wollen wirklich so einen Naturteich, ohne eben Skimmer, ohne Pumpe, möglichst einfach (…)

Aufgrund von unserem Gespräch hat Michael das Extra-Set mit Bildern zusammengestellt und hat dann jeweils die plus-Punkte und negativ-Punkte dazu geschrieben. So konnten wir wie nochmal für uns anschauen, was die Quintessenz ist, wie wollen wir es.

Und es war dann klar, wir wollen es wirklich natürlich und nicht so Pool-ähnlich. Wir wollten nicht etwas zwischen einem Swimming-Pool und einem Naturteich. Also entweder einen Naturteich oder einen Swimmingpool aber nicht irgendwie so einen Hybrid (…)»

I: «Nach dem Brainstorming in Schönenwerd, zeigte uns Michael Gut in der Umgebung zwei Schwimmteiche. In einem der Teiche ist damals grad ein Frosch gewesen, und ich bin fast ausgeflippt! Ich habe so Freude gehabt, ich wäre am liebsten hineingesprungen. Eine andere Familie ist auch dort gewesen. Diese hat sich ebenfalls interessiert. Die Frau fand dann: ‹Ach nein, das geht gar nicht, ich würde nie ins Wasser gehen!› Dann hat Michael natürlich gewusst:‹Ou, das gibt nicht einen natürlichen Teich, das wird vielleicht zweite Kategorie, oder dritte Kategorie.› Ich weiss jetzt nicht, wie er mit dieser Familie verblieben ist, wie die Geschichte ausgegangen ist. Aber das war grad das Gegenteil von uns und meine Kinder haben kürzlich gesagt:‹Weisst du Mamma, für mich ist es anders. Das ist unser Schwimmteich und ich sehe die Molche und so. Aber wenn ich jetzt jemanden fremdes wäre›(…) [Frau Imesch dreht sich um gegen den Rasen hin]  Ou! Eh!!! das ist der Schwalbenschwanz schau! Siehst du ihn?!»

S: «Ah, ja!»

I: «Siehst du ihn!?»

S: «Ja schon!»

I: «Es ist der erste das Jahr schau, das ist denn schön! Schau! (…) Der passt grad zur gelben Blume, schau wie schön! Ach, habe ich Freude!»

S: «Ist das jetzt grad wirklich der erste!?»

I: «Ja, das ist der erste. Weisst du, dort haben wir so einen Fenchel-Art, welche Raupen daran hat. Ach, ist das schön!»

S: «Ja, das ist super!»

 

S: «Wie war das bei der Planung für die Neubepflanzung? Haben Sie da von Anfang an verschiedenen Möglichkeiten zusammen angesehen?»

I: «Ja, das sind wir zusammen durchgegangen. Michael Gut hat sich wirklich Zeit genommen. Er hat auch angeschaut, was wir an bestehenden Pflanzen haben, weil ich dann so viel umgetopft habe.  Ich wollte die bereits bestehenden Pflanzen ja retten vor dem grossen Umbau.

(…) Das war schon noch toll, das mit Michael Gut zusammen anzugehen, weil er sich so gut auskennt und wirklich mit Herzblut dabei ist. Ihm liegt so viel daran. Er hat einfach eine Beziehung zu diesen Pflanzen und das finde ich schön. Da haben wir uns dann grad gefunden.

Er hat uns dann einen ganz schönen Vorschlag gemacht, wie das dann aussehen sollte und hat wirklich auch die ganze Gartengestaltung angeschaut.

Ich finde, da hat er super Ideen gebracht bei den Pflanzen. Was ich so super finde bei Salamander ist die Pflanzenliste, welche ich erhalten habe. Wir haben den Garten aufgeteilt in Stauden, in Ried-Wiesen in Blumenwiesen und Kies. Die Pflanzenliste ist nun nach diesen Parzellen so eingeteilt, dann kann ich immer schauen gehen, wie sie heissen, wenn es mir jetzt grad entfallen ist und es ist einfach gut dokumentiert. Auch die Pflegeanleitungen für das ganze Jahr.»

Es ist später Vormittag und die Sonnenstrahlen ziehen allmählich über den Sitzplatz. Frau Imesch rollt das Sonnensegel beim Terrassenausgang herab. Der Schwimmteich glitzert in der Sonne und die Katze (mit dem Namen Moustache) schlendert durchs Gras zur Lounge hin.

S: «Mit der Bedürfnisanalyse im Vorfeld stellt Salamander-Graten zusammen mit Ihnen ein Profil zusammen aus Leitbildern, wie der Schwimmteich aussehen wird. Sind Entscheidungen mit dieser Grundlage aus Bildern tatsächlich einfacher gefallen? Auch im Bezug auf Materialien?»
[Frau Imesch blättert nochmals durch die Leit-Bilder des Gartenentwurfes.]

I: «Also da darfst du einfach nur einen Ausschnitt daraus nehmen. Ich meine das ist auch, (…) beispielsweise Holz, das wollten wir nicht. Wir wollten einfach Stein. Ich meine, das ist doch eine ganz andere Anmutung. [Frau Imesch zeigt auf ein Bild] Das ist so eher, ein bisschen so diese Art und Weisewelche wir haben [zeigt auf ein Bild], aber auch das ist völlig anders.

Diese Bilder hier sind jetzt alle nach Gefällt, (…), Gefällt nicht  [zeigt auf Fotos] eingeteilt. Das wäre jetzt nicht für mich. Wir mögen es sehr gerne natürlich, auch bei der Gartengestaltung, eben nicht so Zeugs. (…)

(..) Ich meine damit, die Schwimmteiche sind alles Unikate, weil die Umgebung anders ist, das Haus anders ist. (…) Darum ist es dann auch so schwierig, wenn du so Bilder hast. (…) Klar ist auch Stein schön, aber es ist uns auf manchen Bildern hier wie zu künstlich, weisst du, auch das da [zeigt auf ein Foto] , es lebt so nicht, wir mögen es wenn es ein bisschen wilder ist.

Darum ist jeder Garten natürlich individuell, weil man schaut den Ort extra an und es wird massgeschneidert gemacht. Darum ist es nie so wie wenn man bei jemanden einen Schwimmteich schauen geht, dass es dann identisch ist. Man kann mehr so die Anmutung vielleicht aufnehmen.»

Fortsetzung:  Bauprozess [2] im nächsten Blog-Beitrag.