Entwurfs- & Ausführungsplanung, Baubegleitung, Gartenbau und Bepflanzung: Salamander Naturgarten AG
Fotografie: Benedikt Dittli
Naturidylle Pur
Inmitten der malerischen Landschaft des Aargauer Seetals, eröffnet sich eine Oase der Ruhe und Naturnähe. An diesem schönen Junimorgen, als wir diesen Garten ablichten, kreist immer wieder ein majestätisch anmutender Rotmilan über unsere Köpfe und versinnbildlicht so das Gefühl, dass Natur und Zivilisation an diesem Ort miteinander verschmelzen.
Dieses naturnahe Grundgefühl in die Umgestaltung des Gartens zu packen, war das grosse Ziel dieser Gartenplanung. Primär sollte der Garten mit der stark abfallenden Wiese entlang des Hauses zu einer Nische mit Bademöglichkeit für die ganze Familie umgestaltet werden, welche etwas mehr Privatsphäre bietet.
Herausforderung & Gestaltungslösungen
Beeindruckende Natursteinmauer aus Luserna Gneis
Es bietet sich an, die stark abfallende Böschung mit einer grossen Trockenmauer mit Natursteintreppe auszugestalten, um die obere Terrasse mit dem Garten zu verbinden und so möglichst viel Platz für den unteren Bereich des Gartens zu gewinnen. Die Herausforderung dabei ist, die Mauer nicht zu imposant oder gar bedrohlich wirken zu lassen. Dies kann weitgehend dadurch gelöst werden, dass mit dem grau-grünen Luserna Gneis aus dem Piemont ein Naturstein gewählt wird, der durch seine verschiedenfarbigen Ausprägungen und rost-orangen Verfärbungen (durch Eiseneinlagerungen) für die willkommene Abwechslung in der Mauer sorgt. Weitere spielerische Gestaltungselemente runden das Gesamtbild ab – die rechtwinklig verlaufende Treppe aus bruchrauen Blockstufen; die grossen Platten aus rohem Stahl, welche einerseits die „Steinfront“ durchbrechen und einen angenehmen Kontrast bilden, sich aber mit ihrer rostigen Patina wiederum schön harmonisch eingliedern; und nicht zuletzt die terrassierten Pflanzrabatten als grüne Inseln, welche weiteren Spielraum für eine Bepflanzung mit unterschiedlichen Standortansprüchen bieten.
Der Biopool – ein erfrischender Kontrast
Herzstück des Gartens ist der schöne, türkisblaue Biopool. Ein beliebter Treffpunkt für die ganze Familie, der nicht nur an heissen Sommertagen für Erfrischung sorgt, sondern auch optisch ein schöner Kontrast zum orange-rötlichen Haus bietet.
Der Biopool – mit einem Innenmass von 7m x 3.5m und einer Tiefe von 1.5m – besteht aus einem Polypropylen-Kompaktbecken in grauer Farbe und hat einen seitlichen Treppeneinstieg sowie eine vollautomatische Unterflur-Rolladenabdeckung. Diese besteht aus Polycarbonat-Lamellen (Solarausführung), die den Biopool einerseits in kalten Nächten isolieren, anderseits das Wasser durch das speziell beschichtete Hohlprofil der Lamellen im abgedeckten Zustand zusätzlich erwärmen. Ein Handlauf aus Chromstahl entlang den Längsseiten des Biopools macht aus der schwimmenden Rolladenabdeckung eine Schutzvorrichtung gegen Ertrinken, die auch einer erwachsenen Person standhält. Da sich Biofilter- & Ausgleichsbecken direkt unter dem Holzdeck befinden, sind alle technischen Komponenten für den Poolbenutzer praktisch unsichtbar. Eine stimmige Unterwasserbeleuchtung komplettiert die Ausstattung dieses einzigartigen Biopools.
Pflanzkonzept – divers und farbenfroh
In den Pflanzrabatten entlang der Natursteinmauer und beim Treppenaufstieg werden durch viele heimische Gewächse farbige Akzente gesetzt – mit Geophyten wie ‚Kugelförmigem Zierlauch‘ (Allium sphaerocephalon) und ‚Schachbrettblumen‘ (Frittilaria meleagris) oder attraktiven Stauden wie ‚Diptam‘ (Dictamnus albus), ‚Kalifornischem Mohn‘ (Eschscholzia californica), ‚Sterndolden‘ (Astrantia major), ‚Patagonischem Eisenkraut‘ (Verbena bonariensis) und ‚Zypressen-Wolfsmilch‘ (Euphorbia cyparissias). Ein Aprikosenbaum als Spalier (Prunus ‚Goldriche‘) räkelt sich an der wärmenden Fassade hoch und der neu gepflanzte ‚Trompetenbaum‘ (Catalpa bignonioides) wird in der offenen Ecke des Gartens künftig etwas Schatten spenden und die Gartenlounge zu einem lauschigen Plätzchen verwandeln.
Vorher – Nachher
Der Garten war zuvor geprägt von einer Rasenfläche zwischen der Böschung. Seit der Neugestaltung hat der Garten Elemente wie den Biopool, die umliegende Trockenmauer, das Holzdeck und die Pflanzenbeete dazugewonnen.