Gartenzäune und Sichtschutzelemente

AUSSEN VOR

Die passende Wahl von Zäunen, Balkongeländern oder Sichtschutz-Wänden und deren Einbindung in Grünanlagen und in Gärten wird bei der Planung oftmals wortwörtlich aussen vor gelassen. Nicht selten trifft man auf stillose Standardkonstruktionen.  Doch es macht Sinn, gestalterische Aspekte auch beim Gartenelement Zaun zu berücksichtigen. Denn Zaun- und Schutzwände stehen als relativ präsente senkrechte Flächenelemente in der Landschaft und wirken auf die jeweilige Umgebung. Sowohl bei Nachbarn, Passanten, Garten- oder Parkbesuchern hinterlassen sie als fixes und meist längerfristiges Element einen entweder positiven oder negativen Eindruck. Ein Gartenzaun kann je nach Charakter und Nutzungszweck sowohl trennend als auch verbindend und gemeinschaftlich wirken und daher durch alleinige Präsenz selbst mit dem Zaunpfahl winken.

VERTIKALE BOTSCHAFTEN

Es sind auch traditionelle und kulturelle Werte,  welche durch hölzerne, steinige oder metallene Abgrenzungen übermittelt werden. Man denke hierbei an das alte, bäuerliche Holzkunsthandwerk von Balkongeländern. Oder wer kennt nicht den gängigen „Jägerzaun“ in Wohnquartieren, welcher aus x-förmig angebrachten Holzlatten besteht?  Dieser Jägerzaun wurde früher als Schutz vor Wild-Verbiss (Bsp. gefrässige Rehe) aufgestellt.

 

WISSEN RUND UM DEN ZAUN

Was macht den Charakter eines Zaunes aus? Hierzu werden vier Aspekte im Folgenden kurz vorgestellt: Zaunart, Dimension, Material und Wechselwirkung.

  1. ZAUNART
    Es gibt viele regionale und nationale Unterschiede in der Art und Weise, wie ein Zaun aufgebaut ist. In folgender Abbildung sind nur einige Zaunarten aufgelistet: Die Serie ist längst nicht komplett. Es ist immer auch interessant, sich von anderen Ländern und Kulturen inspirieren zu lassen. In Mexiko beispielsweise werden unter anderem Zäune aus Kakteen gestaltet, in dem die Pflanzen mit senkrechtem Pfahl relativ dicht beieinander wachsen. Oder in China und Japan findet man diverse Zäune und Geflechte aus Bambus.

  2. DIMENSION
    Die räumliche Dimension (geschwungen, kurvig, linear, gross, klein, dicht, locker)

  3. MATERIAL
    Verwendete Materialien, resp. die daraus (über Zeit) resultierende Farb- und Strukturerscheinung kann ganz unterschiedlich sein und ist ausschlaggebend für die allgemeine Stimmung. Stahl oder Holz, vor allem Nadelholz eignet sich gut als Werk- und Baustoff für Zäune und Schutzwände: Konkret sind dies vor allem Nadelhölzer wie Fichte, Lärche, Föhre, Tanne oder Weidenarten (zum Flechten). Möglich sind auch lebende Zäune aus wachsenden Weideruten,  verflochten, oder natürliche Hecken mit diversen einheimischen Stauden und Gehölzen.

  4. WECHSELWIRKUNG
    Die Wechselwirkung mit der Umgebung (Hausfassaden, Kletterpflanzen, Begrünung, Landschaftscharakter). Mehr Infos zu folgendem Gartenprojekt mit Schwimmteich und Flechtwandelement gibt unter Familienschwimmteich kompakt.

    Fotografien: Benedikt Dittli und Salamander Naturgarten
    Inspiriert wurde dieser Blogbeitrag durch folgendes Buch: Zäune aus Holz
    Darin enthalten sind ausführliche Informationen zum Zaunvokabular, vertieftes Wissen und Tipps zum Bau.

Wie würden Sie Ihren Gartenzaun „renovieren“, respektive neu aufbauen?