Gartenfreuden im Winter

Es ist schon wieder Dezember und der Winter steht vor der Tür.
Zeit, sich mal ein bisschen zu entspannen und das vergangene (Garten-)Jahr Revue passieren zu lassen. Das nahende Jahresende ist auch eine gute Gelegenheit, sich über Veränderungen und die eigenen Wünsche und Träume Gedanken zu machen. Vielleicht bietet Ihnen ja unser Adventskalender die eine oder andere Idee und Inspiration für die kommende Saison…?

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Tag 1 – Was?!? Schon der 1. Advent?

Falls Sie erst heute realisiert haben, dass dieses Jahr die Adventszeit bereits mit dem Anzünden der ersten Kerze beginnt, hier ein paar Ideen zur Inspiration…

Egal, ob in unbenutzten Blumentöpfchen, in einer alten Gugelhupf-Form oder auf einem spannenden Stück Holz, das Sie vielleicht auf der Brennholzbeige neben Ihrem Gartenhäuschen gefunden haben. Mit viel Hingabe selbst gebastelt, sieht immer am besten aus und wichtig ist sowieso nur, dass vorerst mal („Advent, Advent…) …die erste Kerze brennt.“

Fotos: kristinvald.blogspot.is / geschnackvoll.de / solebich.de / lolas-bunte-welt.blogspot.com

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Tag 2 – Pflanzenkunde #1: Afrikanischer Strauchbasilikum

Der Afrikanische Strauchbasilikum (Ocimum kilimandscharicum x basilicum) sollte spätestens bei Temperaturen unter -5°C ins Winterquartier. Dieser exotische Spätblüher mag einen hellen, aber kühlen Standort (bei 8 – 12°C), muss häufig mit Wasser übersprüht und erst im Frühling zurückgeschnitten werden.

Lassen Sie Topfkräuter sowieso am besten so lange wie möglich draussen. Denn für die meisten wärmebedürftigen Kübelpflanzen ist das Winterquartier nicht mehr als eine Notlösung. Nur bei optimalen Bedingungen (in einem hellen Wintergarten oder Gewächshaus) können Sie bereits im Oktober mit dem Auf- & Einräumen der Terrasse beginnen.

Beim Afrikanischen Strauchbasilikum lohnt sich das Überwintern jedenfalls, da er bei guter Pflege mehrjährig sein kann. Anders als die einjährigen Basilikumarten, kann er über seine Stecklinge vermehrt werden. Sie entwickeln sich rasch zu 70 cm hohen Büschen, dessen Mitteltrieb nach einiger Zeit verholzt. Wenn man ein- bis zweimal im Jahr die störenden Zweige unterhalb der gewünschten Krone herausschneidet, kann er zu sehr dekorativen Stämmchen erzogen werden. Ab Mitte Mai sollte er dann wieder nach draussen – am besten in den Halbschatten, da die Blätter an der vollen Sonne zäh werden. Seine rosa-violetten Blütenähren sind äusserst dekorativ und auch richtig lecker (z.B. gewürzt, in Bierteig gewendet und angebraten). Sowieso passen die Blüten und Blätter des Strauchbasilikums mit seinem herben, kampferartigen Aroma herrlich zu asiatischem Wokgemüse, Thai Curry und gegrilltem Fisch.

Wir wünschen guten Appetit… 😉

Foto: hariyo gmbh

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Tag 3 – Buchtipp #1: Enzyklopädie der Gräser

Es ist zurzeit sehr kühl draussen. Was gibt es Schöneres, als sich gemütlich in einen Sessel zu kuscheln und vor dem flackernden Cheminéefeuer ein gutes Buch zu lesen? Hier ein spannender Buchtipp, der Sie für die kommende Gartensaison inspirieren könnte.

Buchtipp Enzyklopädie der Gräser
Buchtipp#1: Enzyklopädie der Gräser

 

Dieses umfangreiche Grundlagenwerk behandelt in wunderschönen Bildern sämtliche Süß- und Riedgräser sowie Binsen-, Restio- und Rohrkolbengewächse. Außerdem wird die Rolle der Gräser in der Natur und in den künstlichen Landschaften unserer Umgebung beleuchtet. Es beinhaltet nebst dem Wissen vom weltweit führenden Experten über 1000 ausgezeichnete Fotografien. Zahlreiche Anleitungen zu Auswahl, Pflanzung, Vermehrung und Pflege bieten Hilfestellung für die Praxis. Das Standardwerk schlechthin, wenn man mit Gräsern eine filigrane Leichtigkeit in den Naturgarten bringen will.

Autor: Rick Darke
Herausgeber: Ulmer Verlag

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Tag 4 – Vitamin-Bombe für den Herbst & Winter

Hagebutten, die Früchte der Wildrose, bleiben oft bis zum Frühjahr geniessbar und bieten daher eine wertvolle Nahrungsquelle für Mensch und Tier während der kalten Jahreszeit.

Hagebutten rosehip Vitaminbombe

Hagebutten nennt man die Sammelfrüchte von diversen Rosensorten, insbesondere die der Hecken- oder Hundsrose (rosa corymbifera bzw. canina). Sie enthält zahlreiche kleinere Nüsse, welche mit Widerhaken versehen sind, die bei Hautkontakt stark jucken. Dieses “Juckpulver” aus dem Inneren der Frucht dient schon seit Generationen für fiese Kinderscherze und sollte auf keinen Fall gegessen werden. Ansonsten werden die leuchtend roten Früchte oft unterschätzt – dabei stecken sie voller Überraschungen! Die Hagebutte hat nämlich den höchsten Vitamin C-Gehalt aller einheimischen Wildfrüchte (über 20-mal mehr als Zitronen) und ist reich an Antioxidantien.

Dick und rund oder dünn und langgestreckt, leuchten uns die Früchte der Heckenrosen ab September bis in den Winter hinein schon von weitem entgegen. Es lohnt sich, bei jedem Herbstspaziergang ein paar davon zu naschen und als Vorrat mit nach Hause zu nehmen. Denn mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack sind die Hagebutten als Zutat in Winterteemischungen und Marmeladen äusserst beliebt und können durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe unter anderem bei Erkältungen, Gelenkschmerzen und Hautproblemen hilfreich sein.

Foto: bengtrk1 – CC0 Creative Commons

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Tag 5 – Wildkräuter #1: Brennnessel

Sofern es noch keinen Bodenfrost gibt, können das ganze Jahr über Wildkräuter gesammelt werden. In den eingeschränkten Wintermonaten findet man beispielsweise winzige Brennesseln, Vogelmiere oder die Blattrosetten des Gänseblümchens.

Brennnesseln im Winter

Brennnesseln (Urtica dioica) sind wahre Wunderpflanzen. Schon im Altertum waren sie äusserst beliebt aufgrund ihrer immunstärkenden Wirkung. Sie besitzen nämlich mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und sind zudem reich an Mineralien wie Eisen, Kalium und Magnesium sowie sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden. Diese sorgen zusammen mit dem Kalium übrigens für die entwässernde Wirkung der Blätter. Überraschenderweise sind Brennnesseln auch eiweißreich, sodass die Blätter durchaus Mehrwert haben und es sich lohnt, sie in der Küche auszuprobieren.

Hier ein paar Rezeptvorschläge:

Brennnesselbutter
3 Handvoll Brennnesselblätter mit dem Mixer pürieren und mit 500g Butter, Salz und 2 gepressten Knoblauchzehen anreichern. Passt herrlich zu Fleischgerichten oder direkt auf frisches Brot.

Brennnessel-Rahmgemüse mit Crème Fraîche (für 4 Personen)
3-4 Schalotten in Ringe schneiden und in Butter andämpfen, 8 Handvoll Brennnesselblätter und 1 ganze Knoblauchzehe dazugeben, 1 EL Crème Fraîche daruntermischen, fertig – eine wunderbare Beilage anstelle von Rahmspinat.

Saftige Brennnesselpastete im Blätterteigmantel (für 6 Personen)
1 Zwiebel,
1 Tomate &
1 Peperoni, in Würfel schneiden
1 Knoblauchzehe, pressen
500g Champignons, in Scheiben schneiden
1/2 Bund Petersilie, hacken

  • Zwiebeln in wenig Butter goldgelb anbraten, 6 Handvoll Brennnesselblätter, Tomaten, Peperoni, Pilze, Petersilie und Knoblauch dazugeben und bei niedriger Hitze 5 Minuten weiter anbraten, mit Salz & Pfeffer abschmecken.
  • Backform einfetten und mit Blätterteig belegen. Mit ein paar Käsescheiben (wahlweise Gruyère, Parmesan oder Gouda) belegen, Brennnesselmischung  daraufgeben, wieder mit Käsescheiben bedecken und Guss darauf verteilen. (Als Guss 1 Ei, 100g Crème Fraîche und etwas Salz mit dem Schwingbesen vermischen.)
  • Die Küchlein im auf 180°C (Umluft) vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen.

Klingt nach einer schönen Vorspeise für den Weihnachtsschmaus, oder etwa nicht?

Alle Rezepte aus:
Die Magie der Wildkräuter (Christian Verlag)
Foto: Adobe Stock

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Tag 6 – Wohin mit dem Esel, wenn der Samichlaus kommt?

Eine Frage, die wir uns jedes Jahr wieder stellen müssen. Wie können wir den Esel am Samichlaus-Abend möglichst artgerecht bei uns unterbringen? Am besten lassen wir ihn für diesen einen Abend einfach frei auf die Magerwiese in unserem Naturgarten…

In unseren Breitengraden ist die artgerechte Haltung eines Esels nämlich praktisch unmöglich. Denn diese Gesellschaftstiere haben eine ausgeprägte Herdenmentalität und bräuchten kilometerweite Steppen, um sich richtig wohl zu fühlen. Da unsere Hausesel vom afrikanischen Wildesel abstammen, ist es naheliegend, dass sie über das ganze Jahr trockenes und grob strukturiertes Raufutter benötigen, also Heu von relativ spät geschnittenen Magerwiesen und Stroh. Das ist aber eines der Hauptprobleme in unserer Region: unsere Wiesen sind überdüngt und zu fett – beinhalten also zu viele Nährstoffe – und führen darum in Kombination mit der mangelnden Bewegung schnell zu einem sogenannten „Fetthals“. Ein wildlebender Esel in Freiheit befindet sich nämlich in stetiger Bewegung, wobei er den Schwerpunkt auf langsames Herumwandern und die Futteraufnahme legt. Er ist täglich oft mehr als sechzehn Stunden damit beschäftigt, Futter zu suchen und legt dabei bis zu siebzehn Kilometer zurück. Eindrückliche Zahlen – kein Wunder hat sich der Samichlaus für seine weiten Wege einen Esel ausgesucht… ?

Foto: Adobe Stock

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Tag 7 – Gönnen Sie sich heute doch ein Glas Glühwein!

Was gibt es Schöneres, als mit Freunden am wärmenden Lagerfeuer zu sitzen und mit selbstgemachtem Glühwein aufs Wochenende anzustossen?

 

Rezept für 4-6 Gläser

  • 4 EL brauner Rohrzucker
  • 1 Liter trockenen Bio-Rotwein
    (je nach Vorliebe eignen sich Pinot noir, Tempranillo oder Merlot – Hauptsache er hat wenig Säure und einen geringen Tanningehalt)
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bio-Orange (plus 1 Orange für die Deko)
  • 2 Zimtstangen
  • 2 Gewürznelken
  • 1 Sternanis
  • ev. einige Kapseln Kardamom und 1 Vanilleschote

 

Zubereitung

Rohrzucker in Pfanne anrösten und mit Rotwein ablöschen. Pfanne vom Herd nehmen, Zitronen- & Orangensaft sowie alle Gewürze beigeben und auf kleiner Stufe mind. 1 Stunde ziehen lassen.

 

Achtung: der Wein sollte nicht aufgekocht werden (max. 80°C), da sonst zu viel Alkohol verdampft und der Glühwein leicht bitter wird.

 

Cheers!

 

Foto: Benedikt Dittli

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Tag 8 – Tiere im Winter #1: Vögel

Nutzen sie diesen sonnigen 2. Advents-Sonntag, um sich ein bisschen zu entspannen und die Vögel zu beobachten.

Vögel im Winter Spatzen Blaumeise Naturgarten

Naturgärten bieten wichtige Nahrungsquellen für einheimische Vögel, die während des harten Winters hier im Norden bleiben. Denn Vögel lieben einheimische Sträucher, dichte Gebüsche, alte Bäume, begrünte Fassaden, Früchte in den Hecken, reife Samenstände in den Wildstauden-Rabatten, Magerwiesen, ungedüngte Rasen, etc…

Spatzen sind oft in Hecken und Büschen zu finden, beliebte Nistplätze sind aber auch Mauernischen, Hohlräume unter Dachziegeln oder offene Stellen an Efeuwänden. Im Winter suchen sie schon sehr früh am Tag ihre Schlafplätze auf und können beim Aufräumen ihrer Neste beobachtet werden. Dann tauschen sie altes gegen neues Nistmaterial aus und bereiten sich so auf die kommende Brutsaison im Frühjahr vor. Die Blaumeise ist im Winter ebenfalls sehr aktiv, da sie keine Vorräte anlegt und sich durch den Winter quasi als Allesfresser von Larven, Beeren, Nüssen und Samen ernährt. Für Ruhepausen und zum Schutz vor Kälte zieht sie sich aber zwischendurch gerne in Nistkästen oder Baumhöhlen zurück.
Biologisch gesehen ist es übrigens nicht notwendig, die Vögel im Winter zusätzlich zu füttern. Wenn man sie aber auf diese Art anlocken möchte, um sie besser beobachten zu können, sollte man darauf achten, dass es massvoll ist, das Futter stets vor Nässe geschützt ist und nicht mit Kot verunreinigt werden kann.

Foto: Vreni Förtsch / hariyo gmbh / Benedikt Dittli

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Tag 9 – Pflanzenkunde #2: Lavendelduft in der Luft?

Nur der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist winterhart. Es ist auch die einzige Art, die wirklich hochwertiges Lavendelöl hervorbringt und die schon bei den Ägyptern als eine der ganz grossen Heilpflanzen angesehen wurde.

Der Lavandula angustifolia kommt sowohl wild als auch in der Kultur vor. Er wächst auf kalkhaltigen, sandigen, nährstoffreichen Böden in praller Sonne und ist daher super geeignet für „mediterrane“ Ruderalflächen. Er sollte nicht zu dicht beieinander gesetzt werden, denn er fühlt sich sogar als Solist in grossen Einzeltöpfen wohl (dann muss der Topfballen im Winter aber unbedingt vor dem Durchfrieren geschützt werden). Im Frühjahr gepflanzt, kann der Strauch gut anwachsen und übersteht im folgenden Winter gar Frost, Schnee und Temperaturen von bis zu -15°C!

Auch wenn er zurzeit nicht wirklich duftet, so können Sie sich die Vorfreude auf die Blütezeit im Sommer mit einem selbstgemachten Duftsäckchen überbrücken. Das wirkt sehr beruhigend und enstpannt. Die Blüten eignen sich nebst Duftkissen und Seifen auch bestens für Desserts oder Konfitüren.

Foto: manfredrichter – CC0 Creative Commons

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Tag 10 – Buchtipp #2: Trockenmauer

Da die Temperaturen noch nicht allzu tief sind, studieren Sie diese Trockenmauer-„Bibel“ am besten gleich draussen vor Ort. In eine dicke Wolldecke eingehüllt, lässt es sich so leichter visualisieren, wo eine Trockenmauer in Ihrem Garten am besten zur Geltung kommt.

Buch Trockenmauer

Dieses einmalige Standardwerk gilt als „Bibel“ für Fachleute, begeistert aber auch andere Naturliebhaber und DIY-Heimwerker. Es ist bestückt mit aufschlussreichen Texten, zahlreichen Fotos und detailverliebten Illustrationen zum Bau, zur Entstehung und zur Bedeutung von Trockenmauern. Zudem vermittelt es Fachwissen über Geschichte, Baukultur und Ökologie. Umfassend wird in diesem Buch eine ausführliche, konkrete Bauanleitung mit reichem bautechnischem Fachwissen aufgearbeitet – von Statik und Dimensionierung über Baustellenorganisation bis zum richtigen Werkzeug. „Trockenmauern“ bewahrt und transferiert altes Wissen für kommende Generationen und leistet dadurch einen wertvollen Kulturbeitrag. Wenn Sie sich also ernsthaft mit diesem Thema befassen und allenfalls selber eine Natursteinmauer anlegen möchten, kommen Sie um dieses Buch garantiert nicht herum.

Editor: Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz
Herausgeber: Haupt Verlag

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Tag 11 – Wildkräuter #2: Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)

Das einheimische Mädesüss bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte und gedeiht daher bestens in der Sumpfzone entlang eines Schwimmteiches. Sie ist winterhart, mehrjährig und blüht von Juni bis August, weshalb zurzeit vor allem ihre erkältungslindernde Wirkung von Interesse ist.

Filipendula ulmaria Echtes Mädesüss

Das Mädesüss ist eine beliebte Schnittstaude und bei Bienen und Käfern besonders hoch im Kurs. Sie ist eine ausdauernde krautige Pflanze und kann Wuchshöhen von bis zu 2m erreichen. Relativ anspruchslos in der Pflege, braucht sie aber sicher einen halbschattigen bis sonnigen Platz mit einem Boden, der leicht sauer und immer feucht sein sollte.
Ihre rötlich überlaufenen Stängel verzweigen sich erst im oberen Teil und die Fiederblättchen ihrer Laubblätter erinnern an die Blätter der Ulmen, worauf auch die wissenschaftliche Bezeichnung „ulmaria“ hindeutet. Auffällig sind die schirmrispigen Blütenstände, die viele Einzelblüten enthalten, welche insbesondere abends einen intensiven, honig- bis mandelartigen Geruch verströmen. Wohl auch deshalb verwendeten die alten Germanen das bei Heilern und Druiden bereits in der Antike bekannte Kraut, um ihren bekannten Honigwein „Met“ damit zu würzen. Und es erklärt wohl auch die Namensherkunft des Krauts „Mädesüss“, von dessem ursprünglichen Namen „Spierstaude“ übrigens der Name „Aspirin“ abgeleitet ist… Als Tee aufgegossen, können das Kraut bzw. die Blüten helfen, eine sich anbahnende Erkältung zu lindern.

Foto: Benedikt Dittli

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Tag 12 – Tiere im Winter #2: Schwimmteich-Bewohner

Ein Schwimmteich ist eine enorme Bereicherung für die Badesaison, aber auch im Winter bietet er vielen Tierarten einen wichtigen Lebensraum. Doch wie verbringen – geschweige denn überleben – eigentlich die Teichbewohner den harten Winter?

Wasserfrosch, Pelophylax

Schwimmteiche bieten einen wichtigen Lebensraum für viele Tiere wie bspw. Molche, Fische und Frösche. Doch was passiert, wenn die Temperaturen sinken und das Wasser zu frieren beginnt?
Die sogenannte „Anomalie des Wassers“ sorgt dafür, dass die Tiere auch im Winter überleben können. Bei einer Temperatur von 4 Grad Celsius besitzt Wasser die höchste Dichte und ist somit am schwersten. Aus diesem Grund befindet sich Wasser dieser Temperatur immer am Boden eines Gewässers. Gefriert Wasser und wird zu Eis, dehnt es sich stark aus, wird leichter als flüssiges Wasser und schwimmt somit an der Oberfläche. Da die entstandene Eisdecke zusätzlich als eine Art Isolierschicht dient, wird das Wasser darunter vor Kälte geschützt, sodass es ab einer Tiefe von mindestens 80 cm nicht gefriert. Einige Tiere halten sich dann vorzugsweise am Grund des Teiches auf – so gibt es ein paar wenige Molche & Froscharten wie der Wasserfrosch (Pelophylax), verschiedene Teichfroscharten (Pelophylax esculentus) und der Grasfrosch (Rana temporaria), die über einen gewissen Zeitraum den Sauerstoff auch nur durch ihre Haut aufnehmen können. Dies ist in der Regel ausreichend für die Wintermonate, weil der Sauerstoffverbrauch während der Winterstarre nur geringfügig ist.

Die meisten Frösche & Molche aber suchen sich im Herbst ein feuchtes und geschütztes Plätzchen in der Nähe des Gewässers – zum Beispiel unter Steinen, Wurzeln oder in verlassenen Mäusegängen. Dort fallen sie in eine sogenannte Winterstarre, d.h. ihre Körpertemperatur gleicht sich der Außentemperatur an und alle Körperfunktionen nehmen stark ab (das Herz schlägt nur noch wenige Male in der Minute und die Tiere machen weniger als einen Atemzug pro Minute). So können Frösche und Molche auch kalte Winter gut überstehen. Andere Teichbewohner wie Fische graben sich teilweise in den Boden und verbringen dort ihren „Winterschlaf“. Der Großteil von ihnen bleibt aber wach und verhält sich ruhig, d.h. der Stoffwechsel arbeitet im Sparmodus und die Körpertemperatur ist abgesenkt. Durch das im Sommer angesparte Fett und die Pflanzen und Kleinlebewesen im Teich können die Fische so relativ gut überleben. Voausgesetzt, der Teich ist genügend tief (also nicht durchgefroren) und von sauerstoffzehrenden Algen befreit worden.

Foto: Salamander Naturgarten AG

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Tag 13 – Welcher Weihnachtsbaum ist am Nachhaltigsten?

Wir alle wissen, dass es aus ökologischer Sicht nicht wirklich Sinn macht, jedes Jahr Millionen von Tannenbäumen fällen zu lassen, um sie für zwei bis drei Wochen in die warme Stube zu stellen. Ohne moralischen Zeigefinger versuchen wir einmal, dieses Thema konstruktiv zu durchleuchten und Alternativen aufzuzeigen.

Tannenbaum Weihnachstbaum Christbaum Bio

Wie bereits erwähnt, ist es sicherlich am Nachhaltigsten, auf die alljährliche Tannenbaum-„Schlacht“ zu verzichten und sich darauf zu beschränken, ein paar grosse Tannen- & Fichtenzweige oder bereits vorhandene Zimmerpflanzen mit etwas Weihnachtszauber zu dekorieren. Ganz kreative Köpfe basteln sich sogar selbst einen „Baum“ aus Schwemmholz-Ästen oder ähnlichem (und präsentieren ihre Meisterwerke dann stolz auf Instagram… ?). Man kann auch immer wieder lesen, dass sogar ein Plastikbäumchen nach 10-20 Jahren Nutzung umweltfreundlicher sei, wenn er dann mal seine Produktions-Ökobilanz „amortisiert“ hat. Dies stimmt so aber nicht ganz, denn eine Plastiktanne produziert ca. 16 Mal mehr CO2 als eine echte Tanne und müsste daher mindestens 16 Jahre in Gebrauch sein, um das wieder zu neutralisieren (und da ist die Umweltbilanz noch überhaupt nicht mit einbezogen). Und für uns Naturfans kommt Plastik sowieso nicht in Frage. Für viele gehört aber verständlicherweise ein echter Tannenbaum zum Weihnachtsfest dazu, weshalb wir uns in erster Linie darauf konzentrieren.

Schweizer Bio-Tanne

Wer auf einen Weihnachtsbaum nicht verzichten will, sollte sich klar für eine ökologisch gezüchtete Tanne aus der Region entscheiden. Mehr als die Hälfte der hierzulande verkauften Weihnachtsbäume werden nämlich von Plantagen aus Dänemark, Deutschland oder den Niederlanden in die Schweiz transportiert, was neben langen Transportwegen leider auch einen hohen Einsatz von Pestiziden & Herbiziden für die Aufzucht beinhaltet (nebst anderen chemischen Mittel, die für einen geraden Wuchs und ein kräftigeres Grün sorgen sollen!). Mit dem Kauf einer regionalen Bio-Tanne kann daher nicht nur viel CO2 eingespart werden. Biobetriebe verzichten natürlich auch auf den Einsatz von Chemie, was logischerweise eine viel bessere Umweltbilanz mit sich bringt und zur Erhaltung der Biodiversität unerlässlich ist (in der Schweiz ein immer dringlicheres Thema). Was zudem oft vergessen geht: Die verwendeten Gifte wandern mit dem Weihnachtsbaum auch ins Wohnzimmer und belasten v.a. Kleinkinder und Haustiere zusätzlich. Und das will ja wirklich niemand in Kauf nehmen.

Einige Biobetrieben mit Knospe, bei denen Sie Bio-Christbäume beziehen können, finden Sie hier

Christbaum im Topf

Wer einen grossen Garten besitzt, kann natürlich auch einen Tannenbaum im Topf beziehen, der dann nach Weihnachten eingepflanzt wird. Wichtig zu beachten ist dabei, dass der Baum beim Kauf nicht grösser als 1.20m ist und bereits im Topf gross gezogen wurde. Denn wenn er erst für den Verkauf im Topf gelandet ist, wurden mit Sicherheit wichtige Wurzelstränge abgeschnitten, was die Überlebenschancen des Baumes massiv einschränkt. Der Baum sollte auch nicht länger als 10 Tage im Zimmer stehen (am besten an einem möglichst kühlen Standort) und vor dem Aussetzen bis zum Frühjahr in einer Garage oder im Treppenhaus zwischengelagert werden, damit er sich an die kalten Temperaturen akklimatisieren kann.

Miet-Christbäume

Noch besser (und immer mehr im Trend) ist es, den Weihnachtsbaum im Topf zu mieten und ihn danach wieder in professionelle Hände zurückzugeben. Es gibt einige Anbieter, bei denen auch ein Familienbaum bestellt werden kann, d.h. jedes Jahr erhält man denselben Baum, der dann zusammen mit den Kindern gross wird. Eigentlich noch eine schöne Vorstellung, oder nicht?

Hier ein paar Anbieter, die mittlerweile die ganze Schweiz beliefern:

Traumbaum – Bäume aus der Alpin Baumschule Schutz Filisur
Schutz Filisur
Ecosapin

Was denken Sie zu diesem Thema, das uns in Zeiten des wachsenden Klimaschutz-Bewusstseins immer mehr beschäftigt?
Teilen Sie Ihre Meinung mittels untenstehender Kommentarfunktion mit. Wir freuen uns über Ihre Erfahrungen und Inputs.

Foto: Adobe Stock

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Tag 14 – Wie wär’s mal mit einem weissen Glühwein?

Die Hälfte der Adventszeit ist bereits durch und Sie haben sich eine Pause mehr als verdient. Ein weisser Glühwein bietet da eine willkommene Abwechslung zum dunklen „Traditionsgebräu“, dessen Duft uns mittlerweile an jedem Weihnachtsmarkt und auch sonst überall entgegenströmt.

weisser Glühwein

Rezept für 4-6 Gläser

  • 1 Flasche Bio-Weisswein
    (z.B. Riesling oder Merlot bianco – je nach Vorliebe)
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bio-Orange
  • 2 Zimtstangen
  • 3 Sternanis
  • 2-3 EL Honig oder Agavendicksaft
  • Apfelschnitze

 

Zubereitung

Schale der Orange und Zitrone abreiben (darauf achten, dass die bittere weisse Schale nicht mitgerieben wird) und Saft auspressen. Den Saft zusammen mit dem Wein, den Gewürzen und dem Honig in einen Topf geben und auf mittlerer Stufe langsam erhitzen. Wie immer beim Glühwein darauf achten, dass die Flüssigkeit niemals kocht. Den Sud mind. 1 Stunde ziehen lassen, erneut erwärmen und mit Apfelschnitzen servieren.

 

Salute!

 

Foto: Adobe Stock

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Tag 15 – Gute Nachricht für alle Naturgarten-Besitzer/innen

Am heutigen 3. Advent können Sie sich mal so richtig entspannen. Auch wenn noch der eine oder andere Ast- oder Laubhaufen herumliegt und viele Gräser und Stauden nicht zurückgeschnitten sind… Die Natur bedankt sich zu dieser Jahreszeit bei allen, die es ein bisschen lockerer nehmen.

Blumenwiese Naturgarten

Auch wenn es einigen vielleicht unter den Nägel brennt – ein grösstenteils sich selbst überlassener Garten bietet vielen Pflanzen, Tieren und Insekten wichtige Lebensräume und im Winter den nötigen Schutz vor dem Erfrieren oder vor natürlichen Feinden. Denn bspw. ein herumliegender Ast, ein hölzerner Zaunpfahl oder ein abgestorbener Baumstrunk ist alles andere als tot. Pilze und diverse Insekten beleben Totholz besonders gerne. Asthaufen bieten vielen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum. Besonders wichtig sind sie für Blindschleichen, Kröten, Igel und Eidechsen, aber auch für Vögel, Fledermäuse und verschiedene Insekten. Auch Laub kann getrost liegen gelassen werden, denn Laubhaufen sind ebenfalls Lebensräume für zahlreiche Bodenlebewesen. Lärmige Laubbläser sind also nicht nötig, und das Laub wird anschliessend zu humusreichem und somit wertvollem Kompost.

Grundsätzlich gilt: Einen Lebensraum für einheimische Tier- und Pflanzenarten zu schaffen, bedeutet nicht zwingend, einen übermässigen Aufwand zu betreiben. Stundenlanges Jäten ist nämlich nicht unbedingt der richtige Ansatz, da der Garten gerne auch mal sich selbst überlassen werden darf. Dies bedeutet aber nicht, dass man das Jahr hindurch einfach zusehen kann, wie alles wächst und gedeiht. Naturgärten zeichnen sich oft dadurch aus, dass auf kleinem Raum verschiedenste Pflanzengemeinschaften vorkommen und die Artenvielfalt bei den Pflanzenarten sehr hoch ist. Damit dies so bleibt, kommt man in diesem Kleingefüge von Biotopen nicht darum herum, immer wieder mal stärker wachsende und sich ausbreitende Pflanzen (oder gar invasive Neophyten) zu entfernen, da ansonsten einzelne Pflanzen Überhand nehmen und weniger stark konkurrenzfähige Arten verdrängen. Mit dem Resultat, dass die Artenvielfalt schwindet.

Es ist aber auf jeden Fall richtig, eine etwas entspanntere Einstellung zu Fremdwuchs einzunehmen und einfach einmal Spontanbegrünung sein zu lassen. Kein Grund also, sich in dieser hecktischen Adventszeit zusätzlich mit Gartenarbeit zu belasten. Geniessen Sie den Garten mal einfach so, wie er ist.

Foto: Benedikt Dittli

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Tag 16 – Pflanzenkunde #3: Dach-Hauswurz

Die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) – auch bekannt unter dem Namen Steinrose – ist eine wahrhaftige Überlebenskünstlerin. Mit ihren immergrünen Blattrosetten trotzt sie der Hitze und Trockenheit im Sommer genauso gut wie frostiger Kälte im Winter.

Anzutreffen ist die Hauswurz überall dort, wo andere Pflanzen kaum überleben können. Sei es bei der Dachbegrünung, in winzigen Fugen im Steingarten, in Gefäßen oder auf Extremstandorten. Ursprünglich aus den Gebirgen und Felsformationen Europas und Asiens stammend, ist sie sehr genügsam und ausdauernd, also ganz die Berglerin.
Hauswurzen sind beliebte Polsterpflanzen und lassen sich im Garten vielfältig einsetzen. Sie können gut mit Sonne und Trockenheit umgehen, benötigen keinen grossen Wurzelraum und ebensowenig besondere Pflege. Wenn sie einen sonnigen Platz mit kargem Boden und hervorragendem Wasserabzug erwischen, sind sie vollkommen zufrieden (empfehlenswert ist aber der Schutz vor eisigen Ostwinden. Gießen ist nur in extremen Trockenperioden notwendig. Und wenn gegossen wird, dann nicht direkt auf die Rosetten, sondern nur die Erde rundherum befeuchten. Sammelt sich nämlich Nässe zwischen den Blättern, ist Fäulnis vorprogrammiert.
Beim Boden ist Drainage das Zauberwort. Sand, Kies, Blähton, Splitt – jedes Drainagematerial ist möglich – Hauptsache die Nässe zieht ab. Hauswurzen tolerieren wirklich viel, aber stauende Nässe bedeutet ihr Todesurteil. Wenn die Gartenerde nicht sandig genug ist, wird großzügig Drainagematerial eingemischt und damit ihre Rosetten keinesfalls in der Nässe liegen, wird um die Pflanze eine Kiesschicht aufgetragen. Dank ihr sitzen die Blattrosetten stets auf dem Trockenen und können nicht faulen. Kompost oder Dünger gehören nicht in die Erde, denn sie machen die Hauswurzen mastig und empfindlich.

 

Foto: Benedikt Dittli

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Tag 17 – Buchtipp #3: Bäume

„Die beste Zeit, um einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.“ – Chinesisches Sprichwort

Dieses beliebte Nachschlagewerk der bekannten niederländischen Baumschule «Van den Berk» richtet sich an alle BaumliebhaberInnen in ganz Europa. Es gilt als Klassiker in der Landschaftsarchitektur, in der kommunalen Raumplanung, Freiraum- oder Gartengestaltung, ist aber auch für Laien äusserst interessant. Da es mit hochwertigen Bildern und einer leserfreundlichen Gestaltung auftrumpft und auf informative und verständliche Weise über 1100 Bäume und Sträucher näher bringt.

Die 2015 erschienene Ausgabe ist bereits die zweite Auflage und wurde mit 383 Sorten ergänzt, die sich mittlerweile etabliert haben, oder die noch wenig bekannt, aber vielversprechend sind. Darin liegt auch die Stärke dieses Buchs, da das Wissen über unbekannte Arten und Sorten einen Beitrag zu originellen Bepflanzungsplänen und mehr Biodiversität leisten kann. Letzteres ist ein erklärtes Ziel des Unternehmens. „Biodiversität ist ein Muss“, so Generaldirektor Pieter van den Berk. „Sie macht uns weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten und ist eine Bereicherung für die Vogel- und Insektenwelt.“ Deshalb wurden Zukunftsbäume und Bienennährpflanzen in dieser Ausgabe besonders berücksichtigt.

Herausgeber: Boomkwekerij Gebr. van den Berk BV (2015)
(erhältlich in Deutsch, Niederländisch, Englisch und Französisch)

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Tag 18 – Wildkräuter #3: Winter-Bohnenkraut

Wie der Name schon verrät, ist das Winter-Bohnenkraut (Satureja montana) – das auch Berg-Bohnenkraut genannt wird – winterhart und immergrün.

Berg-Bohnenkraut, Winter-Bohnenkraut, Satureja montana

Ursprünglich stammt dieser beliebte Gewürzstrauch aus dem Mittelmeerraum und dem Balkan, wo es an trockenen und felsigen Hängen und in Höhenlagen bis zu 1.500 Metern wächst. Das Berg-Bohnenkraut wächst aber auch in unseren Breitengraden wunderbar und ist sehr genügsam, weshalb es mit einem kalkhaltigen und lediglich mit Kompost gedüngten Boden gut auskommt. Generell verträgt die Pflanze Trockenheit und magere Erde deutlich besser als Feuchtigkeit und zu viele Nährstoffe – solange es einen warmen und sonnigen Platz im Garten erhält, der vor Wind geschützt ist.

In Europa sind das Sommer- (Satureja hortensis) und das Winter-Bohnenkraut (Satureja montana) die am häufigsten verwendeten Sorten. Während das Sommer-Bohnenkraut eine einjährige Pflanze ist, mit reich verzweigten Stängeln, die im unteren Bereich verholzen, fehlt dem Winter-Bohnenkraut der violette Schimmer. Ab Juli erscheinen an den Trieben unzählige weisse Blüten, welche auch rosa oder violett sein können. Das Berg-Bohnenkraut ist den ganzen Winter über sehr dekorativ und kann auch ganzjährig geerntet werden. Besonders gut passt es zu grünen Bohnen, aber auch zu Hülsenfrüchten und deftigen Eintöpfen. Da es noch würziger als das Sommerbohnenkraut schmeckt, passt es besonders gut zu Lamm- und Wildgerichten. Da es recht intensiv im Geschmack ist, sollte es eher sparsam eingesetzt und immer mitgekocht werden, um sein herbes Aroma voll entwickeln zu können. Nicht zuletzt schützt mitgekochtes Bohnenkraut vor Verdauungsstörungen.

Foto: Adobe Stock

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Tag 19 – Schwimmteich im Winter

Ein Schwimmteich ist ein vielfältiger Lebensraum, welcher sich harmonisch in den Garten einfügt. Da das Wasser auch im Winter im Becken bleibt, bieten sich das ganze Jahr hindurch attraktive Stimmungsbilder.

Schwimmteich Vier Jahreszeiten Frühling Sommer Herbst Winter

Bilder sagen mehr als tausend Worte…

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Tag 20 – Wildkräuter #4: Acker-Schachtelhalm

Haben Sie gewusst, dass der oft als lästiges Unkraut verschrieene Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) zu den wenigen noch verbliebenen pflanzlichen Relikten aus der Eiszeit gehört? Und dass bereits die Griechen und Römer auf seine «Anti-Aging» Wirkung schwörten?

Acker-Schachtelhalm

Vor Jahrmillionen – zur Zeit der Dinosaurier – bildeten baumhohe Schachtelhalme zusammen mit genauso hohen Bärlappgewächsen und Farnen dichte Sumpfwälder im damaligen feucht-warmen Klima. Heutzutage messen die Schachtelhalme zwar nur noch etwa 30 – 50 cm, aber sie bevorzugen immer noch feuchte Wegränder oder nasse Wiesen in naturbelassenen Gärten. Geblieben ist auch der hohe Gehalt an Kieselsäure, dem positive Auswirkungen auf das Bindegewebe sowie Haut, Haare und Fingernägel nachgesagt wird. Aufgrund dieser Erkenntnisse siedeten bereits die Römer und Griechen das Acker-Schachtelhalmkraut in Wein – für ihr Wohlbefinden und ihre Vitalität.

Der Acker-Schachtelhalm – auch Zinnkraut genannt – ist eine mehrjährige Pflanze. Im Frühjahr erscheinen erste hellbraune, astlose Sprosse, die in ihrem Aussehen eher an Pilze erinnern. Sobald diese Sprosse verwelkt sind, wachsen separate grüne Triebe nach, die dann auch geerntet werden können. Sie sind bis in den Herbst hinein zu finden.
Im Garten gilt das Zinnkraut als unbeliebtes Unkraut. Wenn es einmal den Weg in den Garten gefunden hat, ist es fast unmöglich wieder zu beseitigen. Dabei kann der Acker-Schachtelhalm auch sehr nützlich sein, zum Beispiel als Zutat für selbst hergestelltes Pflanzenschutzmittel. Als Sud gezogen, kann es dem Giesswasser beigemischt oder direkt auf die Pflanzen gesprüht werden. Es stärkt Pflanzenzellen und beugt gegen den Befall von Milben und Pilzen wie Schorf, Mehltau, Grauschimmel und Krautfäule vor.

Vorsicht: Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)! Dieser wächst an feuchteren Stellen, bevorzugt auf sumpfigem Gelände oder in der Nähe von Gewässern. Auf Äckern und Wiesen wächst aber fast nur Zinnkraut. Beim Zinnkraut sind die Sprossenachsen lang, während sie beim Sumpf-Schachtelhalm kurz sind. Außerdem hat das Zinnkraut dickere Stängel. Sie sind breiter als drei Millimeter, während die Stiele des Sumpf-Schachtelhalms deutlich schmaler sind.

Foto: Adobe Stock

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Tag 21 – Der letzte Samstag vor Weihnachten

Mittlerweile können Sie das Wort «Glühwein» nicht mehr hören? Dann ist es wohl Zeit für eine alkoholfreie Alternative, damit Sie das Wochenende (oder bereits die Weihnachtsferien) trotzdem stimmungsvoll einläuten können.

Rezept für 6-8 Gläser

  • 1 Liter roter Traubensaft (ohne Zuckerzusatz)
  • 5 dl Preiselbeersaft (ohne Zuckerzusatz)
  • 1 Bio-Orange
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Zimtstange
  • 1 Sternanis
  • 2 Nelken

Zubereitung

Schale der Orange und Zitrone abreiben (darauf achten, dass die bittere weisse Schale nicht mitgerieben wird) und Saft auspressen. Den Saft zusammen mit dem Trauben- & Preiselbeersaft und den Gewürzen in einen Topf geben, aufkochen und auf mittlerer Stufe ca. 30 Minuten köcheln lassen.
Santé!
Foto: Adobe Stock

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Tag 22 – Passend zum 4. Advent: Harmonische Nachbarschaft

Wer kennt schon nicht dieses Dilemma? Die zunehmende Verdichtung in Gemeinden, Dörfern und Städten führt zu einem wachsenden Bedürfnis nach etwas mehr Privatsphäre im eigenen Reich. Da wir nicht alle in den Bergen in völliger Abgeschiedenheit leben – und wir unsere Nachbarn ja nicht vor den Kopf stossen wollen – kann ein kreativer Sichtschutz gute Abhilfe schaffen…

Der auf dem Foto abgebildete Sichtschutz beispielsweise schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Durch die rechtwinklige Anordnung der Balken, welche mit unterschiedlichem Abstand auf einen Rundstahlträger montiert wurden, hat man aus frontalem Blickwinkel immer einen gewissen Durchblick. Sobald man aber aus schrägem Winkel in Richtung Sichtschutz schaut, ist er blickdicht wie eine Holzwand. So kann an Stellen, an denen man gerne etwas ungestört ist – z.B. auf einem Sitzplatz oder auf der Liegewiese beim Schwimmteich – ungestört verweilt werden.
Diese Gartenumrandung wirkt nicht nur verspielter, abwechslungsreicher und filigraner, sie ist auch ideal dafür geeignet, Kletterpflanzen daran hochzuziehen – so z.B. Clematis, Geissblatt, Hopfen oder Kletter- und Wildrosen.

Und auch der wertvolle Schwatz mit den Nachbarn ist weiterhin gut möglich (wann immer man Lust darauf verspürt), was der nachbarschaftlichen Idylle sicherlich zugute kommt. Also gute Vorsätze für ein harmonisches Zusammenleben im 2020!

Foto: Benedikt Dittli

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Tag 23 – Buchtipp #4: Wildbienen

Der deutsche Biologe Paul Westrich war mit seinem ersten Buch wesentlich dafür verantwortlich, dass die Wildbienen ins Zentrum des Interesses zahlreicher Wissenschafter und Naturfreunde rückten. Sein neues Werk ist nun ein einziger «Augenschmaus». Dank der unzähligen grossartigen Farbfotos springt die Faszination des Autors für die Wildbienen sofort auf den Leser über.

Buchtipp Wildbienen

Ein Buch, das uns die faszinierende Welt der heimischen Wildbienen auf eindrucksvolle Art näherbringt. 92 der weit mehr als 500 in Mitteleuropa heimischen Arten sind in diesem Buch abgebildet. Sand- und Seidenbienen, Mauer- und Scherenbienen, Langhorn- und Pelzbienen und nicht zuletzt die Hummeln zeigen eine ausgeprägte und ungemein vielfältige Brutfürsorge. In einem Zeitraum von über 30 Jahren hat der Autor Paul Westrich diese gründlich erforscht und auch fotografisch professionell dokumentiert. Der Verfasser zeigt uns mit einer Auswahl seiner besten Bilder, mit welchen Materialien Wildbienen ihre bewundernswerten Nestbauten errichten und wie vielfältig ihre Beziehungen zur Pflanzenwelt sind. Ausführlich erklärt der Autor aber auch, welche Wildbienen man im Garten, auf Balkon oder Terrasse mit Nisthilfen erfolgreich ansiedeln kann, wie diese Blütenbesucher mit bestimmen Pflanzen angelockt und gefördert werden können und welche spannenden Beobachtungen man dabei selbst machen kann. Auf diese Weise kann jeder zur Erhaltung der Wildbienen beitragen, die für die Bestäubung unserer Nutz- und Wildpflanzen unersetzliche Dienste leisten.

Wer noch mehr über den Schutz der Wildbienen erfahren möchte, findet interessante Beiträge und Inputs auf der Website der gemeinnützigen Organisation WildBee.

Autor: Paul Westrich
Herausgeber: Verlag Dr. Friedrich Pfeil

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Tag 24 – Frohe Weihnachten!

Wir wünschen Ihnen ein glückliches Weihnachtsfest und einen erholsamen Jahresausklang.

Auch wir machen nun eine wohlverdiente Pause.
Im neuen Jahr ist unser Gartenpfleger-Team ab dem 6. Januar und das Gartenbau-Team ab dem 13. Januar gerne wieder für Sie da.

Wir wünschen einen guten & geschmeidigen Rutsch ins 2020!

Foto: Adobe Stock