Bau-Bericht Bachlauf im Garten

Fliessende Wassernischen

Es können verschiedene Gründe sein, wieso man sich als Gartenbesitzer/in für einen Bachlauf im Garten entscheidet. Ein leichtes Gefälle auf dem Gelände kann interessant genutzt werden, die angenehme Akustik von fliessendem Wasser und dessen Dynamik wirkt vor der eigenen Haustüre besonders belebend. Und zusätzlich entsteht ein wertvoller Gewässerlebensraum, welcher durch viele kleine miteinander verbundene Wassernischen die Verbindung von Kreisläufen verkörpert. Auch bieten künstlich angelegte mäandernde Bäche gestalterische Freiheiten in der Gartenplanung und grenzen sich als lineares Element von einem stillstehenden gerundeten Biotop ab.

Als Spezialisten für Wasseranlagen haben wir als Naturgarten-Unternehmen bereits verschiedene Bauprojekte zu Bachläufen realisiert und möchten hier unter anderem auf Anfrage von Garteninteressenten einige Impressionen zu unseren Projekten vermitteln. Hierbei zeigen wir auf, wie die Phasen während dem Bau eines Bach-Projektes aussehen. In diesem Sinne ist dieser Beitrag keine DIY-Standard-Bauanleitung als vielmehr ein kurzer Bericht darüber, auf was wir als Gartenbauprofis besonders achten, welche Materialien wir einsetzen und wie wir bewegtes Wasser in die Planung und in die Gartengestaltung miteinfliessen lassen.

Impressionen zum Bau

1.

Nach dem Aushub des geplanten Verlaufes und der entsprechenden Vertiefung des Bachwasserbeckens erfolgt das Einlegen der Folie und die Betonierung einiger besonders tiefen Stellen mit Wandkies. Dies verleiht dem Bachbecken mehr Stabilität. Es wird darauf geachtet, dass an unterschiedlichen Stellen vertiefte Becken eingebaut werden und dass die grösseren Steine sich zu einem spannenden und natürlich wirkenden Gesamtbild zusammenfügen.  Eine EPDM-Folie aus Synthese Kautschuk kleidet das Bachbecken aus und anschliessend werden die grösseren Natursteine eingelegt. Die Innenisolierung besteht aus Beton und Wandkies, die Aussenisolierung aus EPDM-Folie.

2.

Der Wasserschlauch, welcher zurück zum Einlauf, zum Tank und zur Pumpe führt, kann unter der Folie sowie entlang des Ufers des Bachlaufs verlegt werden. Sobald das Wasser einfliesst, werden die verschiedenen Zonen des Baches ersichtlich: Einzelne vertiefte Wasserbecken für die Wasserflora, weniger tiefe Fliesszonen, die Ufersteine sowie Pflanzenzonen am Bachrand mit Erdsubstrat.

3.

Ränder des Bachbecken sind mit grösserem Rundstein verstärkt, während der Boden aus Rundkies, vereinzelten betonierten Stellen besteht. Hier kann mit unterschiedlichen Formen, Grössen, Musterungen und Farben der Steine ein individuelles Bachbecken gestaltet werden. Die natürlichen geschwungenen Formen des gesamten Baches sowie die Abstufungen ergeben letztendlich das spannende Wasserspiel vom Ursprung, der Quelle bis zum Ende des Baches. Hierauf sollte bereits bei der Planung ein Augenmerk gelegt werden: Wie mächtig und wuchtig soll der Bach wirken? Wo fliesst er schneller und wo langsamer?  Wo verläuft er geschwungen und wo gradlinig?  Wie windet er sich durch das Gartenareal? Wie und wo entstehen kleinere oder grössere Wasserfälle?

4.

Wichtig ist, dass die Wasserpflanzen im Bereich von möglichst Tiefen stellen gesetzt werden. Ist die Pumpe einmal ausgeschaltet , sind die Pflanzen so trotzdem in den verbleibenden Pfützen der Vertiefungen gut mit Wasser überflutet und können sich nachhaltig über die Jahre entwickeln. Einheimische Pflanzen, welche gerne an flutenden Gewässern wachen, eignen sich dafür besonders gut. So zum Beispiel Schachtelhalm (Equisetum sp.), Bachnelkenwurz (Geum rivale), diverse Seggengräser (Carex sp.), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Bach-Gänsekresse (Arabis subcoriacea)  etc.

Entwicklung im Bachbecken

Bereits nach einem Jahr sieht ein Bach beinahe vollständig natürlich aus. Folie und Wasserschläuche sind unterirdisch verlegt und werden von Pflanzen und deren Bodensubstrat überdeckt. In der folgenden Bildergalerie sehen Sie die Entwicklung über die Zeit:

Weitere Impressionen zu Bachläufen und Zierweiher: